Wir erinnern uns: Erst eine von 14 Organisationen unterzeichnete Petition gegen die obligatorische Reservierung für den Velotransport in Zügen und eine bessere Ergänzung von Velo und Zug brachte einen echten Dialog zwischen allen Partnern in Gang. Seither treffen sich neben Pro Velo auch der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), Swiss Cycling und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) einmal jährlich zu einem „Velogipfel“ in Bern. Das Treffen am Montag war das vierte dieser Art. 

„Wir begrüssen mehrere Verbesserungen“, betonte Delphine Klopfenstein Broggini. Es gibt mehr Veloplätze in den Zügen auf nationalen und regionalen Strecken. Dank der Umrüstung des bestehenden Rollmaterials und der Berücksichtigung des Velotransports bei Neubestellungen bewegen wir uns in die richtige Richtung, auch wenn es noch weiterer Anstrengungen bedarf. Denn der Rückstand zwingt uns, heute anspruchsvoller zu sein.“ So wird die neue „Flirt Evo“-Flotte auf den Regionalstrecken 12 bis 18 Velos transportieren können.  

Pro Velo begrüsst auch die Einrichtung einer eigenen Abteilung für die „erste und letzte Meile“ bei den SBB, die die Bedeutung der Verkehrsverlagerung anerkennt. „Es reicht nicht, dem Velo in den Zügen mehr Platz zu geben“, erklärt Delphine Klopfenstein Broggini. “ Man muss auch an die Logik der Bahn und dann des Velos denken. Das Potenzial ist noch riesig, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung. Der Bau von Velostationen ist zum Beispiel von entscheidender Bedeutung“. 

Auch die mobile App der SBB wurde verbessert. Die Genfer Nationalrätin erklärt: „Wir haben einen sehr langen Weg hinter uns und begrüssen daher die Fortschritte. Die Nutzerinnen und Nutzer würden sich aber zum Beispiel wünschen, dass sie sehen können, welche Plätze noch frei sind, und dann den passenden Platz reservieren können.  

Pro Velo Schweiz bekräftigte, dass die Reservation eine vorübergehende Massnahme bleiben muss, bis genügend Plätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorhanden sind. Das Angebot muss zudem an die Entwicklung der Velos und der Fahrpraxis angepasst werden, insbesondere bei internationalen Reisen. Ausserdem braucht es Verbesserungen für das sichere Abstellen von Velos. 

„Wir freuen uns sehr, dass der Wille zur Fortsetzung der Zusammenarbeit auf diesem vierten Gipfel bestätigt wurde“, schliesst Delphine Klopfenstein Broggini. In einem allgemeinen Kontext von Haushaltskürzungen ist das Bedürfnis, beim Thema Verkehr vereint voranzukommen, sehr gross. Wenn gesagt wird, dass Strasse und Schiene nicht gegeneinander ausgespielt werden sollen, möchte Pro Velo das Velo nicht gegen den öffentlichen Verkehr ausspielen.“